Neben dem „Neuem Testament der Klavierliteratur“, den 32 Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, zählen Franz Schuberts Klaviersonaten mit Sicherheit zum Bedeutendsten, das in dieser Gattung komponiert wurde.In seinen frühen Sonaten (Schubert war gerade einmal 17 Jahre alt) noch stark vom „Titanen“ Beethoven beeinflusst, löst sich der Komponist der „himmlischen Längen“ jedoch schnell, um seinen ganz eigenen, unverkennbaren Stil - wie vom Himmel kommende, quasi unendliche Melodiebögen - zu schaffen. In diesen entschwindet alles Irdische. Eine tief empfunden Tragik geht mit transzendenter Verklärung Hand in Hand geht. Von 21 begonnenen Sonaten vollendete Schubert nur etwa die Hälfte.
Der wunderbare Pianist Martin Helmchen, Sieger des renommierten Concours Clara Haskil, gibt mit den Sonaten in As-Dur D 557, C-Dur D 840 (Reliquie) und c-Moll D 958 einen Einblick in die kompositorische Entwicklung Schuberts und entführt in eine Welt, in der ein Bezug von Raum und Zeit scheinbar erlischt.