(Un-)Vereinbar? Pflege im Mittelpunkt des Arbeitsmarkts

(Un-)Vereinbar? Pflege im Mittelpunkt des Arbeitsmarkts

Die Podiumsdiskussion (Un-)Vereinbar? Pflege im Mittelpunkt des Arbeitsmarkts widmet sich dem Spannungsfeld formeller und informeller Pflege

By Alles Clara - die App, die Pflegen leichter macht

Date and time

Tuesday, May 7 · 9:30 - 11am CEST

Location

ERSTE Stiftung

Am Belvedere 1 1100 Wien Austria

About this event

  • 1 hour 30 minutes

📅 Dienstag, 7. Mai 2024 von 9:30-11:00 Uhr
📍 ERSTE Stiftung und online


Im Februar 2024 sorgte die Veröffentlichung einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH für Aufsehen: Ihre Prognose geht davon aus, dass bis zum Jahr 2050 zusätzlich knapp 200.000 Pflege- und Betreuungspersonen benötigt werden, um die aktuelle Versorgungs- und Betreuungssituation aufrechtzuerhalten. Hierbei sind anstehende Pensionierungen und der Zusatzbedarf durch die demografische Entwicklung berücksichtigt. Dies entspricht durchschnittlich einer jährlichen Lücke von knapp 6.000 Pflegepersonen und weiteren 1.000 Betreuungspersonen aus anderen Berufsgruppen. Unberücksichtigt bleiben Personen, die frühzeitig aus dem Beruf aussteigen oder Fehlbestände, die bereits jetzt vorhanden sind.

Eine Folge des Pflegekräftemangels sind regelmäßige Berichte über geschlossene Stationen im stationären Setting, insbesondere in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Die verfügbaren Kapazitäten sind oft ausgelastet, sodass es punktuell zu Wartelisten bei mobilen Diensten kommt. Familien und Freund:innen müssen dann die Ineffizienzen des Systems ausgleichen. Der Druck auf das häusliche Setting steigt.

In Österreich betrifft das rund eine Million Menschen, wobei Familien und insbesondere Frauen Betreuungs- und Pflegeaufgaben übernehmen – zumeist ehrenamtlich, unbezahlt und ungesehen. Ihre Rolle als pflegende Angehörige geht mit hohen körperlichen, emotionalen, finanziellen und zeitlichen Belastungen einher. Studien weisen darauf hin, dass Menschen in Erwerbstätigkeit zugunsten der Pflege oft ihr Beschäftigungsausmaß reduzieren oder ganz aus der entlohnten Erwerbsarbeit ausscheiden. Statistiken der Pensionsversicherungsanstalt (2022) zeigen auch, dass über 46% der Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspensionen auf psychiatrische Krankheiten zurückzuführen sind, gefolgt von Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bewegungsapparats als zweitgrößte Gruppe mit 14%. Die Evidenz aus Gesundheitszentren großer Arbeitgeber zeigt, dass in vielen dieser Fälle eine Doppel- oder Dreifachbelastung durch die Pflege einer nahestehenden Person mitverantwortlich ist.

In Zeiten des Fachkräftemangels und der daraus resultierenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie der Erhöhung des Pensionsantrittsalters von Frauen und der Erweiterung ihres Beschäftigungsausmaßes, besteht dringender Handlungsbedarf. Doch wie kann das Spannungsfeld zwischen Pflegekräftemangel, dem Druck auf pflegende Angehörige und dem allgemeinen Fachkräftemangel gelöst werden?

Nach einem Kurzinput aus der Pflegepersonalbedarfsprognose, Update bis 2050, durch Mag.a Brigitte Juraszovich (GÖG) diskutieren zum Einfluss der Pflege auf und im Arbeitsmarkt:

  • Elisabeth Anselm, Vertreterin der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt
  • Mag.a Nina Haas, Referentin Abteilung für Sozial- und Gesundheitspolitik der Wirtschaftskammer Österreich
  • Dr. Eva Höltl, Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank Österreich
  • Mag.a Brigitte Juraszovich, stv. Abteilungsleiterin Gesundheitsberufe und Langzeitpflege der Gesundheit Österreich GmbH
  • Korinna Schumann, Vizepräsidentin des ÖGB und Bundesfrauenvorsitzende

Die Veranstaltung wird von Mari Lang (ORF) moderiert, findet am 7. Mai 2024 von 9.30 – 11.00 Uhr in der ERSTE Stiftung (Am Belvedere 1, 1100 Wien) statt und wird online gestreamed.


💬 Veranstalter: ERSTE Stiftung und Alles Clara


♿️ Zugänglich für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Tickets

Frequently asked questions

Gibt es Parkplätze?

Ja, es gibt in der Nähe eine kostenpflichtige Parkgarage (https://maps.app.goo.gl/DDpjwLieAuWwRsKa9)

Kann man öffentlich anreisen?

Ja, die ERSTE Stiftung kann gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. In 10 min Fußweg liegen die Stationen Quartier Belvedere und Hauptbahnhof. Bahnen: REX 1, S1, S2, S3, S80 Straßenbahn:18, D U-Bahn:U1 66A Bus:13A, 66A, 77A, N66, VAL 1

Kann die Podiumsdiskussion nachgeschaut werden?

Ja, die Podiumsdiskussion wird aufgezeichnet und kann im Anschluss an die Veranstaltung nachgeschaut werden.